Infos über die Buchbinderei

Die Grundidee, Blätter zu einem Buchblock zusammenzufassen, der mit einem Einband geschützt wird, ist inzwischen die Basis unzähliger Varianten. Es wurden in den letzten Jahrhunderten immer neue Methoden gefunden, ein Buch so herzustellen, wie es seinem Zweck und Einsatz entspricht.
Vom aufwendigen und kunstvollen Band, der über Generationen erhalten bleibt, bis hin zu Broschüren oder Prospekten, bei denen es in erster Linie auf die Herstellungskosten ankommt.

An dieser Stelle erklären wir Ihnen ein paar der häufig auftauchenden Fachbegriffe:

1. Bindung
Beim Binden von Blättern zum Buchblock haben sich vor allem 2 Methoden durchgesetzt, die Fadenheftung und die Klebebindung:

Fadenbindung
Die Fadenheftung ist die traditionelle Bindung und von größter Haltbarkeit. Eine Vielzahl von Lagen (bis zu acht gefaltete Blätter) werden mit Nadel und Faden verknüpft, so dass Lage für Lage der Buchblock entsteht.

Klebebindung
Die Klebebindung oder Lumbecken (nach Emil Lumbeck) ermöglicht die Verarbeitung einzelner Blätter! Der Buchblock wird gefächert, jedes einzelne Blatt wird dadurch in einen Leimfilm eingebettet.

Neben diesen Grundtechniken gibt es aber eine Reihe weiterer Alternativen, um die Bindung exakt auf die Wünsche und Anforderungen abzustimmen – der Buchbinder kann hier von einfachen bis raffinierten Falttechniken oder auch aufwendige, kunsthandwerkliche Arbeiten anbieten! Egal ob Block-, Klammer-, Spiral- oder Ringbindung, Japanische Heftung oder so klangvolle Namen wie Sprungrücken, Franzband und vieles mehr – der Buchbinder hat eine große Auswahl!

2. Einband
Wie gut der Buchblock mit dem Einband verbunden ist, ist entscheidend für die Haltbarkeit des Buches. Der Buchblock wird zuerst millimetergenau beschnitten, der Rücken abgerundet und – wenn gewünscht – an den Schnittflächen vergoldet oder eingefärbt.

Der Einband besteht aus 2 Deckelpappen – einer Rückeneinlage aus Karton sowie dem Überzug aus Gewebe, Leder, Papier oder anderen Materialien. Dieser kann auch separat gefertigt oder angearbeitet sein. Der Spalt zwischen der Rückeneinlage und den Buchdeckeln – der Falz – wird auch als das Gelenk des Einbandes bezeichnet.

Abschließend werden die vom Heften des Buchblockes überstehenden Bänder oder der Gaze fest mit den Einbanddeckeln verbunden, die Innenfläche der Einbanddeckel noch mit dem Vorsatz kaschiert.

So wie die Mode von Jeans bis zum Frack variiert, so können sich Bücher auch salopp oder edel präsentieren. Durch die Wahl des Kartons wird die Festigkeit bestimmt, das Outfit aber wird durch den Überzug bestimmt. Vor allem sollten auch Einband und Inhalt des Buches im Einklang stehen!